Geheimniskrämerei im Frauenfelder Rathaus

Wie einer Medienmitteilung der linken Gruppierung Chrampfe&Hirne (CH) zu entnehmen ist, läuft scheinbar ein Vernehmlassungsverfahren zu einem städtischen Kulturkonzept. Dass bisher kein Medium über dieses Konzept berichtet hat, legt den Verdacht nahe, dass diese Vernehmlassung unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Verborgenen durchgeführt wird. Der Bund der Steuerzahler kritisiert das intransparente Vorgehen und fordert neue Prioritäten bei der städtischen Informationspolitik.

Aus heiterem Himmel berichtete die Gruppierung Chrampfe&Hirne (CH) Anfangs November von einer Vernehmlassungsantwort bezüglich einem städtischen Kulturkonzept. Bis dato hat die Öffentlichkeit noch nichts Offizielles von einem Venehmlassungsverfahren mitbekommen. Auch die Medien scheinen die Meldung abgedruckt zu haben, ohne Hintergrundinformationen zu recherchieren. In Anbetracht dieses Zustandes stellt der Bund der Steuerzahler (BDS) die Frage, wer eigentlich die Frauenfelder Classe politique kontrolliert.

Was hat der Stadtrat zu verheimlichen?
Der Steuerzahler darf die hohen Kulturausgaben zwar bezahlen, aber bei der Ausrichtung haben einige wenige Auserwählte die städtische Absolution, Ihre Meinung äussern zu dürfen. Dass der städtische Kulturbeauftragte aktiv in einem Verein engagiert ist, der von Kultursubventionen profitiert (Cinema Luna), fördert nicht gerade das Vertrauen in eine unabhängige Kulturpolitik. Es macht den Anschein, als ob der Stadtrat etwas zu verheimlichen hat und eine breite Diskussion über die bereits jetzt schon sehr üppige Kulturförderung scheut.

Städtische Informationspolitik mangelhaft
Die Stadt Frauenfeld veröffentlicht rund 20 Mitteilungen pro Monat. Dabei werden teilweise auch private Anlässe beworben und den verschiedensten Anlässen gebührend Aufmerksamkeit gewidmet. Die politische, sachliche Information kommt dabei zu kurz. Auch die für den Steuerzahler anfallenden Kosten werden selten genannt. Der Bund der Steuerzahler (BDS) fordert von der Stadt Frauenfeld neue Prioritäten: Weniger Selbstbeweihräucherung und mehr Fakten. Zudem sollen künftig alle Vernehmlassungsverfahren öffentlich gemacht werden. Es gibt keinen Grund, in Frauenfeld politisch aktive und sogar initiativ- und referendumsfähige Organisationen wie den Bund der Steuerzahler (BDS) nicht zum Vernehmlassungsverfahren zuzulassen.

Rekurs Stadtbusabstimmung: Falschinformationen bleiben falsch

Der Bund der Steuerzahler (BDS) Frauenfeld nimmt vom ablehnenden Entscheid des Rekurses zur Stadtbusabstimmung vom 9. Februar Kenntnis. Die Aussage der Stadt Frauenfeld, dass es sich lediglich um eine Ungenauigkeit und keine Falschinformation handelte, weist der BDS vehement zurück.

Der Entscheid bezüglich Rekurs Stadtbusabstimmung kam nicht überraschend. Die Stadt Frauenfeld hat sich wohlwissentlich einen Aufschub für die Stellungnahme ausbedungen, um das Abstimmungsresultat abzuwarten. In der Zwischenzeit konnte mit diversen Propagandaaktionen auf ein überaus deutliches Resultat hingearbeitet werden. Dies im Wissen, dass dann der Rekurs mit hoher Wahrscheinlichkeit abgelehnt wird. Das Spiel scheint aufgegangen zu sein – die Zustimmung war überdeutlich und somit auch die Falschinformation im Abstimmungsbüchlein aus juristischer Sicht nicht massgebend.

Seltsam ist, dass der Gemeinderat scheinbar jetzt die Verantwortung für das korrekte Ausfüllen von Platzhaltern in der Botschaft übernehmen soll. Der Rekkurent und BDS-Präsident Thomas Gemperle hat sich als einziger Gemeinderat bei dieser Frage enthalten. Ihm kann also keinen Vorwurf gemacht werden, er hätte der Botschaft zugestimmt. SVP-Gemeinderat Gemperle wird auch künftig keinen Abstimmungsbotschaften zustimmen, die der Stadt auch nur die kleinste Verantwortung in der Fertigstellung übertragen.

Der Bund der Steuerzahler hat entschieden, den Rekurs nicht weiterzuziehen. Aufgrund der rechtlichen Situation wäre es bei knappem Ausgang nicht möglich gewesen, Rekurs einzulegen. Aus diesem Grund musste der Rekurs, wie das DIV auch in der Begründung ausführt, sofort eingereicht werden, als der BDS über die Falschinformation Kenntnis erlangte. Der Rekurs war nötig, damit im Falle eines knappen Ausganges, wenn die falsche Angabe entscheidend für den Abstimmungsausgang gewesen wäre, die Abstimmung hätte wiederholt werden können. Da der Abstimmungsausgang offensichtlich in diesem Fall nicht knapp war, wird der Rekurs vom Bund der Steuerzahler nicht weitergezogen.

Das Fazit dieses Abstimmungskampfes bleibt, dass der Bund der Steuerzahler auch weiterhin ganz genau hinschauen muss. Die Fehlerkultur des Stadtrates ist indes immer noch mangelhaft. Es wird nach wie vor versucht, Fehler und Ungereimtheiten unter den Teppich zu wischen. Der BDS hätte sich eine ehrlichere und selbstkritischere Haltung der Stadt gewünscht.

Bund der Steuerzahler reicht Rekurs gegen Stadtbus-Abstimmung ein

Der Bund der Steuerzahler hat am Donnerstag die fehlerhafte Botschaft zu den Stadtbus-Vorlagen vom 9. Februar kritisiert. Und sich davon erhofft, dass der Stadtrat die Abstimmung verschiebt. Scheinbar nimmt der Stadtrat die Angelegenheit auf die leichte Schulter und will es mit einer Medienmitteilung bewenden lassen. Die Kritikfähigkeit der Stadt lässt stark zu wünschen übrig. Für den Bund der Steuerzahler ist die Wiederholung der Abstimmung der einzige Weg, um einen korrekten Volksentscheid herbeizuführen. Darum hat der BDS Rekurs gegen die Abstimmung eingereicht.

Die Reaktion der Stadt Frauenfeld ist enttäuschend. Anstatt den Fehler einzugestehen und die Konsequenzen zu ziehen wird versucht, das Malheur zu vertuschen. Es handle sich nur um eine „Unvollständigkeit“ und keine Falschinformation. Mit dieser unverständlichen Argumentation wird versucht, die Sache vom Tisch zu wischen. Der Umgang mit Kritik ist im Frauenfelder Rathaus scheinbar immer noch mangelhaft.

Der Bund der Steuerzahler hält nochmals fest, dass es sich nicht um eine „Unvollständigkeit“ sondern um eine Falschinformation handelt. Auf der letzten Seite der Abstimmungsbotschaft hat der Stadtrat das Abstimmungsresultat im Gemeinderat mit 35:0 wieder gegeben, was nachweislich falsch ist. Mit dem falsch kommunizierten Resultat „zu Null“ wird gegenüber der Stimmbürgerin und dem Stimmbürger signalisiert, dass die Vorlage unbestritten sei, dass es keinerlei Opposition in der Ratsdebatte gegeben habe. Zudem wird damit der Eindruck erweckt, dass diese Abstimmung eine reine Formsache sei. Dies ist deshalb keine „unvollständige“, sondern schlicht eine falsche Angabe. Erschwerend kommt hinzu, dass die falschen Angaben in der Abstimmungsbotschaft direkt unter der Abstimmungsfrage platziert sind. Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sind dadurch einer Irreführung ausgesetzt.

Aus diesen Gründen hat der Bund der Steuerzahler entschieden, einen Rekurs gegen die Abstimmung einzureichen.

Bund der Steuerzahler fordert Neuauflage von Stadtbus-Volksabstimmung

Abstimmungsbotschaft: Gegner der Stadtbus-Vorlagen gingen „vergessen“

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Bei der Frauenfelder Volksabstimmung über die Kredite bezüglich Stadtbus gingen die Gegner vergessen. In der Abstimmungsbotschaft steht, dass die zur Abstimmung vorgesehenen Vorlagen vom Gemeinderat mit 35:0 Stimmen gutgeheissen wurden. Dies suggeriert, dass diese Geschäfte unbestritten seien und ihnen deshalb im Gemeinderat keinerlei Opposition erwachsen sei. Wahr ist hingegen, dass sechs bzw. acht Gemeinderäte die Vorlagen abgelehnt oder sich enthalten haben. Der Bund der Steuerzahler Frauenfeld fordert den Stadtrat auf, die Abstimmung für ungültig erklären zu lassen und die Vorlage am nächsten Abstimmungstermin mit einer korrekten Botschaft dem Volk nochmals vorzulegen. Alles andere ist Irreführung der Bürgerinnen und Bürger. Der Bund der Steuerzahler Frauenfeld überlegt sich zudem, eine Stimmrechtsbeschwerde einzureichen.

Fehler passieren. Doch in dieser Frage geht es um nicht weniger als den korrekten Ablauf von Wahlen und Abstimmungen. Falsche Informationen können da nicht akzeptiert werden. Denn die Garantie der politischen Rechte schützt die freie Willensbildung und die unverfälschte Stimmabgabe. Eine Beeinträchtigung der freien Willensbildung ist anzunehmen, wenn dem Stimmbürger ausschlaggebende Entscheidungsgrundlagen vorenthalten werden, für die er in der Vorlage selbst keine Anhaltspunkte finden kann.

Es geht dem Bund der Steuerzahler vor allem darum, dass mit einem falsch kommunizierten Resultat „zu Null“ das Signal ausgesendet wird, dass die Vorlage unbestritten sei. Dies ist nachweislich falsch und somit eine Irreführung der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Der Steuerzahlerbund fordert den Stadtrat auf, zu reagieren und die Abstimmung zu annullieren. Und die Vorlage mit einer korrekten Botschaft am nächsten Abstimmungstermin nochmals dem Volk vorzulegen.

Der Bund der Steuerzahler setzt sich ein für Transparenz und nachvollziehbare Abläufe im Staat. Eine ehrliche und korrekte Information in Abstimmungsbotschaften ist dazu eminent wichtig. Bereits in der Vergangenheit hat der BDS mit seinen Forderungen, die Botschaften an den Gemeinderat öffentlich zu machen, erfolgreich für mehr Transparenz in Frauenfeld gekämpft.

BDS Frauenfeld fordert Kostentransparenz beim Stadtbus

Der Stadtrat hat auf Ende April seine Vorschläge zur Entschärfung der Stadtbus-Problematik angekündigt. Der Bund der Steuerzahler Frauenfeld sieht diesem Zeitpunkt interessiert entgegen und erwartet auch eine Information über die Kosten dieser misslungenen Übung.

Bei der Beantwortung eines entsprechenden Vorstosses hat der Stadtrat die Kosten für die Sofortmassnahmen Stadtbus mit rund Fr. 97’000.- angegeben. Wobei für externe Planer zusätzliche Fr. 20’000.-, für bauliche Massnahmen rund Fr. 28’000.-, Arbeiten am Fahrplan Fr. 14’000.-, für Dienstleistungen des Transportbeauftragten Fr. 23’000.- und für Kommunikation/Information rund Fr. 12’000.- ausgegeben wurden. Es interessiert den Steuerzahlerbund, wie die Kosten im 2013 voraussichtlich aussehen werden, wie teuer allfällige Massnahmen sind und ob dadurch eine Budgetüberschreitung zu erwarten ist.

Zudem hat der Bund der Steuerzahler die Medienmitteilung bezüglich Mehrfahrtenkarten zur Kenntnis genommen. Darin heisst es, dass der Stadtbus Frauenfeld eine Werbe-Kampagne starte. Zitat: „Mit sympathischen Sparschwein-Motiven und flotten Sprüchen werden dabei die Vorteile der Mehrfahrtenkarte aufgezeigt.“. Der Bund der Steuerzahler will auch hier wissen, wie stark das Sparschwein der Stadt dafür geplündert werden muss. Störend ist, dass die Kosten in der entsprechenden Medienmitteilung nicht kommuniziert wurden.